NÜRNBERGER NACHRICHTEN
Deshalb ist das Fürther Musical SCHOLL - Die Knospe der Weißen Rose sehenswert
"... Autor und Regisseur Titus Hoffmann, Komponist Thomas Borchert und ihr Ensemble sind jeder Peinlichkeit entgangen. SCHOLL - Die Knospe der Weißen Rose erzählt die Geschichte zeitgemäß, unterhaltsam und angemessen erschütternd. (...)
Die Bühne von Stephan Prattes ist sehr variabel, mal Piste vor Bergpanorama, mal Hütten-Hygge mit Kamin, mal Varieté-Glitzer unter blutigem Neon. Immer aber ragen schwere Balken herein, lassen Assoziationen zu Kreuz und Hakenkreuz zu, deuten eine Welt im Zerbersten an. (...) Auf dieser Bühne agiert das Ensemble unter der präzisen Regie von Titus Hoffmann und der dezenten Choreografie von Andrea Danae Kingston: Neben Judith Caspari als Traute Lafrenz sind das Alexander Auler als Hans Scholl und Sandra Leitner als Sophie, Karolin Konkret als ihre Schwester Inge, Dennis Hupka als Freddy, Lina Gerlitz als dessen Liebste Ulla und Fin Holzwart als (imaginierter) Freund und Mentor Alexander Schmorell. (...)
Thomas Borchert hat Klangflächen aus Pop, Jazz und rezitativen Bögen komponiert (...) Es gibt sehr feine und musikalisch differenzierte Melodien wie das Duett "Diese Worte bleiben" von Hans und Traute. Und durchaus ironische Zitate zeitgenössischer Rhythmen: "Am Sonntag kommt zum Kaffeeklatsch der Führer..." Die Live-Band unter Robert Paul zelebriert die Lieder mit Verve. (...)
Ein würdiges Musical über eine Handvoll Menschen, die es verdienen. Das Fürther Publikum sprang zum Schlussapplaus begeistert auf." < Herbert Heinzelmann
16.04. 2023